Ein Besuch in der Etoscha Pfanne ist wirklich ein Höhepunkt einer Namibia-Reise und ist ein absolutes Muss.
Etoscha ist ca. 22.000 Quadratkilometer groß und wurde bereits 1907 von der damaligen deutschen Kolonialverwaltung als Wildschutzgebiet deklariert.
Gouverneur Lindequist war der Ansicht, dass die Tierwelt Afrikas erhalten werden muss. Da Afrikas Raubwild mit den Farmern der Gegend in Konkurrenz lebten, wurden sie wahllos abgeschossen, weil ab und zu ein Löwe ein Kalb oder Schaf gerissen hatte. Hinzu kam, dass die Tierwelt im Norden besonders artenreich war.
1907 war der Etoscha-Nationalpark mit 100.000 Quadratkilometer fast fünf Mal so groß, wie heute. Ab ca. 1960 wurde das Gebiet der Etoschapfanne kontinuierlich von der Südafrikanischen Mandatsverwaltung in Homelands aufgeteilt bis es nur noch die heutige Größe hatte. Das hatte zur Folge, dass die Tierherden von den gewohnten Wanderrouten abgeschnitten wurden. Ein Teil der Tiere konnte nur gerettet werden, weil Wasserlöcher angelegt wurden.
Die dürre Grassavanne unterscheidet sich von allen anderen Wildparks. Da hier das Wild nicht von Bäumen verdeckt wird, bieten sich hervorragende Möglichkeiten, die Tiere auch auf eine größere Entfernung sehen zu können. In der Trockenzeit ist es besonders reizvoll, die Tiere an den Wasserstellen zu beobachten und das rege Treiben zu verfolgen.
Der Etosha National Park verfügt über 5 Restcamps und jedes der Camps hat seine Besonderheiten.
Am Südwestrand der Etosha Salzpfanne liegt Okaukuejo. Hier befinden sich zugleich der Haupteingang zum Etosha Park sowie die Verwaltung des Parks. Okaukuejo hat ein per Flutlicht beleuchtetes Wasserloch, an dem man das Wild auch nachts aus geringer Distanz beobachten kann.
Im Osten liegt das Camp Namutoni in einem ehemaligen Fort der Schutztruppe. Hier gibt es ebenfalls eine Zufahrt zum Park.
Namutoni verfügt ebenfalls über ein beleuchtetes Wasserloch zur Wildbeobachtung. Diverse Unterkünfte, 2 Restaurants, Swimmingpool, Kiosk und Campingplatz. Geführte Pirschfahrten bei Tag und bei Nacht.
Halali liegt in der Mitte der beiden oben genannten Camps und ist jeweils etwa 70 Km davon entfernt. Halali hat keine eigene Zufahrt, hat aber sehr schöne Wildbeobachtungsstellen, die ebenfalls nachts beleuchtet sind.
2011 wurde im Westen der Etoscha das Dolomite Camp eröffnet. Ich kenne das persönlich leider nicht, die Zufahrt soll allerdings etwas rau sein und man ist mit einem SUV gut beraten. Dolomit Camp verfügt über einige Chalets und drei Luxus-Bungalows.
Im Nord-Osten liegt das ebenfalls neue Camp Onkoshi. Das Camp kann nicht selber angefahren werden. Die Gäste werden ab Namutoni per Shuttle an das Ziel gebracht. Die Stilvollen Safari-Zelt Unterkünfte liegen auf erhöhten hölzernen Decks, so dass es ausgezeichnete Möglichkeiten zur Wildbeobachtung gibt. Sehr hochpreisig. Dramatische Sonnenuntergänge!
Es ist verführerisch, die gut ausgebauten Kiespisten der Etoschapfanne zügig zu durchfahren. Obwohl die meisten Tiere an den Autoverkehr gewöhnt sind, wird man nur selten eine Begegnung mit Tieren haben, wenn man nicht sehr langsam fährt und immer wieder einmal anhält.
Wenn man anhält, darf man auf keinen Fall das Fahrzeug verlassen, nicht einmal, um etwas aus dem Kofferraum zu holen oder gar kurz im Busch zu verschwinden.
Dicht an den Boden gepresste Raubtiere sind im Gras nicht sichtbar, auch wenn sie direkt neben der Fahrbahn liegen und man sie anfassen könnte, weil sie so nah sind. Die Mimikri ist perfekt und leider fallen immer wieder Urlauber Raubtieren zum Opfer, weil sie „sicher sind“, dass kein Wild in der Nähe ist.
Ein Besuch des Etoscha-Nationalpark gehört zu den Highlights einer Namibiareise und sollte auf keinen Fall versäumt werden.